Altmühltal Radweg
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Der 215 km lange Altmühltal Radweg führt entlang des Flusses Altmühl von der Quelle bis zur Mündung in die Donau. Seinen Ausgangspunkt nimmt er in Rothenburg ob der Tauber. Am Hornauer Weiher erreicht er die Altmühl, die hier ihren Ursprung hat, und folgt ihr bis Colmberg. Der Radfahrer fährt durch das weite und ebene Tal der Altmühl bis zum Altmühlsee mit seiner Vogelinsel, durch romantische Abschnitte und Jura - Felsformationen. Die Route führt durch das eiszeitliche Urstromtal und berührt zahlreiche Mühlen und Hammerwerke am Fluss, Burgruinen, Schlösser und Römerkastelle. In Kelheim mündet er in die Donau.
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Kelheim
Sehenswert: Befreiungshalle, historische Innenstadt, Herzogssschloss, Stadtbefestigung
Kelheim ist sicher durch die Befreiungshalle am meisten bekannt.
Sie steht auf dem Michaelsberg und ist im Stil der antiken Grabtempel erbaut.
Sie erinnert an die Völkerschlacht von Leipzig und wurde von König Ludwig I.
erbaut. Erst 1863 wurde das weit erkennbare Bauwerk eingeweiht.
Auf dem Michaelsberg fand man die Ringwälle der Keltenstadt "Alkmoenna".
Diese Stadt wurde im 5. Jahrhundert vor Christus gegründet. Die Funde kann man
im Ärchäologischen Museum besichtigen.
Die Wittelsbacher errichteten in Kelheim zu Ende des 12. Jahrhunderts ihre erste Residenz. Drei Türme und drei Tore sind von der mittelalterlichen Stadtbefestigung noch übrig.
Die ummauerte Innenstadt Kelheims hat natürlich auch einiges zu
bieten. Über ein Stadttor betreten Sie die Stadt.
Das Herzogschloss stammt aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber im 15. Jahrhundert
umgestaltet.
Sehenswert ist auch der Ludwigsplatz und die schönen Straßenzüge. Wer Kirchen liebt kommt auch hier auf seine Kosten. Die romanische Spitalkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert, die Franzikanerkirche hat gotische und barocke Elemente und die Stadtpfarrkirche wirkt durch Marmor und den Hochaltar.
In Kelheim mündet die Altmühl bzw. der Main - Donau - Kanal in
die Donau.
Hier schließt der Donauradweg an, wer möchte kann auf dem Donauradweg
weiterfahren.
Essing
Sehenswert: Burgruine Randeck, Kirche, Museum Felsenhäusl, Blautopfquelle, Tazelwurm, Tropfsteinhöhle Schulerloch
Der Fahrradweg verläuft direkt am Fluss und ist mit einem dichten Buschgürtel gegen die parallel verlaufende Straße geschützt.
Danach erscheint die technisch einzigartige Holzbrücke von Essing. Das handwerkliche Kunstwerk ist mit 193 Metern die längste Holzbrücke Europas.
Sie erreichen nun den historischen "Ludwig - Main - Donau - Kanal", der 1836 als erster Kanal mit 100 Schleusen Donau und Main verband. Hier ist ein Teilstück des ursprünglichen Kanals erhalten, der Rest wurde meist durch den Bau des Main - Donau - Kanals ersetzt.
Über eine Brücke radeln Sie auf einen Damm zwischen neuem und altem Kanal.
Prunn
Burg Prunn gilt als die schönste Burg zumindest des Altmühltales.
Und es ist wirklich so: Auf einem fast senkrechten Fels erhebt sich die Bilderbuchburg.
Sehnsüchtig blicken wir hinauf: von oben sollte es sicher einen gigantischen
Blick übers Altmühltal geben.
Aus dem Jahre 1031 stammt der Bergfried auf dem Jurafels. Im 16.
Jahrhundert fanden Umbauten zum Schloss statt. Später barockisierten die
Jesuiten die Schlosskapelle.
Eine Besichtigung lohnt auf jeden Fall.
Riedenburg
Sehenswert: Schloss Rosenburg, Burgruine Rabenstein, Burgruine Trachtenstein, historische Innenstadt, Kristallmuseum, Klingendes Museum
Einzigartig liegt Riedenburg zwischen den drei ehemaligen Burgen
aus dem 12. Jahrhundert. Rabenstein und Trachtenstein sind nur noch Ruinen,
Rosenburg hat sich zum Schloss gemausert und beherbergt eine Falknerei.
Die Innenstadt ist durch seine schön restaurierten Häuser sehenswert.
Der Fremdenverkehrstrubel spielt sich hauptsächlich an der westlichen
Uferpromenade ab.
Untereggersdorf
Untereggersdorf liegt auf der anderen Seite des Flusses. Überragt wird es vom markanten Schloss Eggersdorf. Das Schloss stammt aus dem 17. Jahrhundert und beherbergt heute ein Museum und ein Hotel.
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Dietfurt
Sehenswert: Mittelalterliches Stadtbild, Chinesenbrunnen, Reste der alten Stadtmauer und Wehrtürme, einige Rokokokirchen, Altmühltaler Mühlenmuseum
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Dietfurt nennt sich selbst "Siebentälerstadt".
Strategisch günstig war der Ort schon früh besiedelt. Die Kirchen stammen
teilweise aus dem 14. Jahrhundert, sind heute aber allesamt barockisiert oder
sind sogar Prachtbauten des Rokoko.
Den Ruf der "Chinesenstadt" erhielt Dietfurt durch die Geldeintreiber
der Fürstbischöfe von Eichstätt. Ein Beauftragter der Bischöfe soll geäußert
haben, dass sich die Dietfurter hinter ihren Mauern verschanzen würden, wie die
Chinesen. So schnell hat man seinen Namen weg...
Kottingwörth
Am Sportplatz vorbei erreichen Sie nun die Ortsmitte von
Kottingwörth.
Die dominierende Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert. Frühgotische
Wandmalereien im Kirchenschiff sind sehenswert.
Wehrkirche in Kottingwörth |
Beilngries
Sehenswert: Frauenkirche, St. Walburga, Stadtmauer und historische Innenstadt, Schloss Hirschberg, Museen
Beilngries hat eine lange Geschichte. Schon im Jahre 1053 erhielt
es das Markt-und Zollrecht. Aus derselben Zeit stammt der Ursprung des heutigen
Schloss Hirschberg, an dessen Stelle damals eine Burg stand.
Die Eichstätter Fürstbischöfe schätzten offenbar Beilngries. Sie bauten die
Burg zu ihrem Sommersitz aus.
Schöne Winkel in Beilngries |
Mit Elli, Udo, Fabian und Susanne am 13.August 2006 auf dem Weg
von Beilngries nach Kipfenberg. An diesem Tag war es recht Durchwachsen,
Susanne musste arg leiden.
Da die Strecke teilweise an der Autobahn entlang läuft gehört sie zu den
weniger attraktiven Strecken des Altmühltal-Radwegs
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Kinding
Sehenswert: Wehrkirche mit Ringmauer
Kinding an der Mündung der Schwarzach in die Altmühl besitzt eine sehenswerte Wehrkirche. Der innere Friedhof ist von einer festungsartigen Mauer mit Schießscharten und drei hohen Wehrtürmen umgeben. Diese aus dem 14. Jahrhundert stammende Anlage weist die für das Altmühltal typischen gotischen Stufengiebel auf. An der Südseite schließt sich ein zweiter ummauerter Friedhof an, der als Vorbefestigung diente. Der spitzhelmige Kirchturm, dessen Untergeschoß aus romanischer Zeit stammt, beherrscht das Ortsbild.
Kipfenberg
Sehenswert: Fasnachtsmuseum, Burg Kipfenberg + Bajuwaren - und Römermuseum
Kipfenberg ist sehenswert und kann für sich behaupten, der
geographische Mittelpunkt Bayerns zu sein.
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg ist in Privatbesitz und beherbergt
ein Bajuwaren - und Römermuseum.
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Arnsberg
Arnsberg liegt auf der rechten Altmühlseite. Über dem Ort thront auf einer steilen Felswand die Burg Arnsberg.
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Pfalzpaint
Pfalzpaint ist auch wegen seiner Kirche bekannt. Die heute sichtbare Kirche wurde 1707 auf einer älteren aus dem 15. Jahrhundert erbaut. Hinter der Burg steht noch ein separater Turm aus dem 2. Jahrhundert.
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Pfünz
Sehenswert: Römerkastell Vetoniana
Wer sich die Zeit nehmen kann, sollte ins Ortsinnere weiterfahren und dort der Beschilderung zum römischen Kastell folgen. Das Kastell ist nach dem alten Vorbild rekonstruiert.
Radweg: Nach den ersten Häusern zweigt der Radweg nach links ab und überquert die Straße. Über eine alte Steinbrücke fahren Sie über die Altmühl.
Schloß Pfünz
in Walting / Pfünz im Naturpark
Altmühltal
Das Ortsbild wird von dem in einem mit weitläufiger Mauer umgebenen
"Pfünzer Park" und dem an der Straßenseite erbauten früheren Sommerschloß
der Eichstätter Fürstbischöfe bestimmt. Heute ist darin das Heim der
katholischen Jugend der Diözese Eichstätt untergebracht.
Die Herren von Pfünz, urkundlich bezeugt ist ein Meterbo von Pfünz 1166,
hausten hier in dem sog. Steinhaus, das im Jahre 1282 von einem Truchseß Albert
von Pfünz dem Hochstift Eichstätt übergeben wurde. Über die verwandten
Waltinger gelangte der Besitz an die Zandter. 1451 wird er von Kunz Zantner zu
Schönbrunn an Heinrich Rohrmayer zu Gungolding verkauft und von dessen Erben
1475 Bischof Wilhelm von Reichenau "Zur Erholung und Jagd"
überlassen. Unter diesem Bischof wurden Erweiterungsumbauten vorgenommen und
1710 unter Bischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen vom Eichstätter
Hofbaumeister das heutige Barockschloß als Sommerresidenz aufgeführt. Der
vorletzte Eichstätter Fürstbischof, Johann Anton von Zehmen, liebte Pfünz so
über alle Maßen, daß er sich mit Sommer mit Vorliebe hier aufhielt und im Jahre
1785 den Eichstätter Baudirektor Moritz Pedetti beauftrage, Pläne für einen
vornehmen, weitläufigen Sommerpalast zu entwerfen. Leider blieb es bei den
Entwürfen zu einem zweigeschoßigen, italienisch beeinflußten Sommerpalast.
Aber auch die heutige dreigeschössige Hauptfront, die von zwei übereck
gestellten viereckigen Türmen flankiert wird, bietet einen imposanten Anblick.
Von den Innenräumen ist er große Saal mit seinem Deckenstuck bemerkenswert.
Eine Freitreppe führt zu dem von bossierten Pilastern getragenen, mit einem
Giebel versehen Eingangstor, über dem das Wappen des letzten Fürstbischofs von
Stubenberg prangt, dem das Schloß nach der Säkularisation 1802 vom bayrischen
Staat zur lebenslangen Nutzung überlassen wurde. Nach seinem Tod hatte es
häufig wechselnde private Besitzer, von denen Dr. Friedrich Winkelmann, (1852
- 1934) der das Kastell Pfünz ausgegraben hat, besondere Erwähnung verdient.
In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde Schloß Pfünz von dem
damaligen Besitzer, Dr. jur. Walter Putsche mit großen Kosten stilvoll
renoviert und mit gediegener Möblierung in einen herrschaftlichen Zustand
versetzt. Mit dem Verkauf 1955 durch die Witwe, Frau Maria Putsch kam das
Schloß samt 80 Tagwerk Felder und Wiesen und 12 Tagwerk Garten und Park wieder
in bischöflichen Besitz. Dem Umbau zum Jugendhaus Pfünz (1955 - 1957) fielen
die barocke Parkanlage, das prunkvolle Eingangstor und das mittelalterliche
Burghaus unwiederbringlich zum Opfer. Die großzügige Parkanlage, die untertags
öffentlich zugänglich ist, lädt zu einem Spaziergang um den See ein. Das
Nebengebäude des Schlosses, der ehemalige Meierhof, ist durch ein stilvolles
Einfahrtstor mit dem Schlosse verbunden und stammt aus spätgotischer Zeit.
Heute ist im Schloß Pfünz das Heim der katholischen Jugend der Diözese
Eichstätt untergebracht.
Nordtor (porta praetoria) des Römerkastell Vetoniana
in Walting / Pfünz im Naturpark
Altmühltal
Auf den antiken Fundamenten ließ der Historische Verein Eichstätt in den Jahren 1988/89 diese Toranlage wieder aufbauen. Anhaltspunkte für eine möglichst orginalgetreue Rekonstruktion ergaben sich aus den archäologischen Untersuchungen, die Friedrich Winkelmann von 1884 bis 1900 durchgeführt hatte. Für die Mauern hatten die Römer Kalk - und Dolomitsteine aus der näheren Umgebung eingesetzt, für die Torbögen Tuffsteine verwendet und die Dächer mit Leisten (tegulae) und Hohlziegeln (imbrices) gedeckt. Den gemachten Funden entspricht das für die Rekonstruktion gewählte Baumaterial. Die Mauern wurden massiv aus handbehauenen Kalksteinen hergestellt, die Torbögen und Tuffkeilsteinen gewölbt und für die Dacheindeckung Ziegel nach römischem Vorbild aus Italien bezogen. Das verwendete Holz und die Steinplatten für die Fenstersimse wurden von Hand überarbeitet, um auch im Detail möglichst orginalgetreu zu bleiben. Ergänzend zog man bildliche Darstellungen aus römischer Zeit, insbesondere an der Trajansäule in Rom (z. B. für die Form des Holzgeländers), sowie noch erhaltene römische Bauten, wie Porta Praetoria in Regensburg, die Porta Nigra in Trier, das Praetorianerlager in Rom oder das Kastell Bou Njem in Libyen als Vorbilder für die Rekonstruktion heran. Die Pläne dazu erstellte Dipl. - Ing. Wolfgang Schmidt aus Augsburg.
Inschriftstein am Tor
Die Inschriftenplatte ist eine Kopie nach dem Orginal das im Kastellwesttor
gefunden wurde und jetzt im Museum für Ur - und Frühgeschichte auf der Willibaldsburg in Eichstätt zu besichtigen ist. Die Inschrift lautet (unter
Auflösung der Abkürzungen):
IMP(ERATORI) CAE(SARI) TITO
AEL(IO) HADR(IANO9
ANTONIO
AVG(VSTO) PIO
COH(ORS) I BR(EVCORVM) C(IVIVM)
R(OMANORVM)
Die Inschrift war zu Ehren des Kaisers Antonius Pius (138/161 n. Chr.), der die
Holzkonstruktion des Kastells durch Steinbauten ersetzen ließ, angebracht und
heißt übersetzt:
Dem Kaiser Titus
Aelius Hadrians
Antonius
Augustus Pius (hat)
Die 1. Kohorte der Breuker römischer Bürger
(das Kastell errichtet).
Mittelalterliche Brücke
in Walting / Pfünz im Naturpark
Altmühltal
Mit vier mächtigen Tonnenjochen überquert die aus mächtigen
Steinquatern errichtete mittelalterliche Brücke die Altmühl. Sie wurde um 1486
unter Bischof Wilhelm von Reichenau erbaut. Der Name Pfünz - Pontus -
deutet auf eine bedeutende Vorgängerbrücke hin. Eine wichtige
Römerstraßenverbindung vom Kastell Pfünz zum Burgus in Burgsallach verlieh
diesem Flußübergang besondere Bedeutung.
Erneuert wurde die Brücke 1822 - 1838, in der Folge auch Brückenzoll erhoben.
Für den Autoverkehr gesperrt, verläuft heute hier der Radwanderweg und so
mancher verweilt gerne bei dieser historisch bedeutsamen Flußüberquerung in
romantischer Umgebung.
Wasserburg
in Walting / Rieshofen im
Naturpark Altmühltal
Die Wasserburg Rieshofen bestand im Mittelalter aus Bergfried, Palas und
Bering. Heute steht nur noch der 18 m hohe Bergfried, der mit glatten
Kalksteinquadern verblendet ist. Das Untergeschoß mit einer Höhe von 6 m und
einer Mauerstärke von 1,60 m wurde früher als Verlies genutzt und hat daher
weder Fenster noch Türen. Ursprünglich konnte man den Turm nur über Leitern
durch eine Öffnung an der Westseite betreten. Das ehemalige Eingangsgeschloß
und das darüberliegende Geschoß mit einem Tonnengewölbe werden durch
Fensterschlitze erhellt.
Heute ist der Turm ebenerdig begehbar. Innen kann man die Mauerreste erkennen,
die einst die Balken für die Stockwerke trugen.
Der Wassergraben, der weitgehend eingeebnet war, wurde vor einigen Jahren
wieder eingetieft. Er dient heute als wertvolles ökologisches Rückzugsgebiet
für Pflanzen und Tiere.
1986 wurden bei Ausgrabungen Mauerreste des Palas entdeckt, der sich westlich
des Bergfries befand. Vom Bering sind noch Grundmauern erkennbar.
Die Erbauungszeit der Burg ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sowohl die
Jahresringuntersuchungen an den Brückenpfählen als auch die Mauertechnik des
Bergfrieds deuten auf eine Erbauung Ende des 13. Anfangs des 14. Jahrhunderts
hin. Es wird allerdings vermutet, daß es eine Vorgängerburg gegeben hat.
Bereits 1137 sind die Herren von Rieshofen erstmals erwähnt. Sie hatten stets
enge Beziehungen zum Eichstätter Domkapitel, weil sie als Ministeriale im
Dienst des Hochstifts Eichstätt standen. Obwohl 1310 das Domkapitel von der
Witwe Elsbeth von Rieshofen sowohl ihre Burg als auch ihre Rechte und Güter im
Dorf kaufte, änderte sich der Wohnsitz der Familie nicht. Die Burg wurde durch
Pfleger des Domkapitels, wie Ulrich von Morsbach oder Burkhart Reichertshofer
betrieben. Der Meierhof der Burg, der vom Domkapitel selbst verwaltet wurde,
und der Meierhof des Dorfes Rieshofen sind wohl 1482 zu einem einzigen
zusammengefaßt worden, da seit diesem Zeitpunkt nur noch ein solcher Hof
erwähnt wird und 1484 zuletzt Baumaßnahmen an der Brücke belegt sind. Schon ab
1561 kann man die Burg als Ruine, als einen sog. "Burgstall"
bezeichnen. Seit 1602 stehen nur noch der Bergfried und einige Mauerreste.
Der Hungerturm
»...es wurde berichtet...anno 1689...nun stahl der Bauernsohn, Namens Mathias
Kornprobst, aus der Johanniskirche zu Riedenburg silberne Meßgeräte und
verkaufte sie an den Joseph von Töging. Der geständige Räuber erlitt den Tod
durch das Schwert. Joseph gestand seine Tat erst nach sechzehnmaliger Folter
durch den Schergen Mathes. Das Eichstätter Halsgericht verurteilte den
Delinquent zu langsamem Hungertode. Man brachte ihn zu dem Rieshofer Thurme,
der ohne Türen, Fenster und Dach, ihn als festgeschlossene Sterbestätte
empfing. Er ward mittels Seilen von oben in die Tiefe hinabgelassen. Von Tag zu
Tag wurde ihm an Kost und Wasser weniger hinabgegeben. Nach 42 Tagen, am 26.
April 1689, erlag Joseph seinen Leiden.«
Seit dieser Zeit wird der Bergfried im Volksmund "Hungerturm"
genannt.
Eichstätt
Sehenswert: Fürstbischöfliche Residenz, Altstadt, Dom
Eichstätt ist sehr alt und wurde schon früh von Kirchen und
Klöstern geprägt. Der Heilige Willibald errichtete hier schon 740 ein erstes
Kloster. Er hatte den Auftrag das Umland zu missionieren.
Bereits im Jahre 908 hatte Eichstätt Markt - und Münzrecht. Stadt wurde es
1055. Das Mittelalter war hier durch die Kirche geprägt, die Stadt war damals
sehr reich.
Der Dreißigjährige Krieg machte Eichstätt dem Erdboden gleich. Der Wiederaufbau erfolgte durch italienischen Einfluss in barockem Stil.
Der Hofgarten
in Eichstätt im Naturpark
Altmühltal
Der barocke Hofgarten entstand
ab 1735 im Anschluß an die von Gabriel de Gabrieli für den damaligen
Fürstbischof Franz Ludwig Schenk von Castell errichtete Fürstbischöfliche
Sommerresidenz. In Form eines großen Rechteckes erstreckt er sich nach
Südwesten zur Altmühl hin. Die drei Gartenpavillions stammen ebenfalls von
Gabrieli. Der große Mittelpavillon wurde in den Jahres 1779-1781 von Mauritio
Pedetti zu einem offenen Gartensaal mit Brunnen umgestaltet.
Ursprünglich hatte der Garten die Breite der Sommerresidenz. Unter Fürstbischof
Johann Anton III. Freiherr von Zehmen erfolgte eine Erweiterung nach Westen
hin.
Der barocke Garten war zum einen von den Bauwerken geprägt, zum anderen durch
die strenge Anlage von kleinwüchsigen Baumalleen und sorgfältig gestutzten,
teils ornamental angelegten, niederen Hecken. Alle Pflanzen hatten eine
dienende Funktion und wurden dem Geschmack der Zeit entsprechend als lebende
Architekturelemente betrachtet.
Bei der Säkularisation verlieben die Sommerresidenz und der Hofgarten noch
einige Jahre im Besitz des letzten Fürstbischofs Joseph von Stubenberg und
gingen 1817 an die Herzöge von Leuchtenberg. Die Umwandlung des Barockgartens
in einen englischen Garten markiert eine neue gesellschaftliche Epoche. Aus dem
feudalen Flaniergarten wurde ein Park für die Bürger der Stadt. Die ältersten
Bäume des Hofgartens stammen wohl noch aus dieser Zeit.
1977 wurden die Umbauarbeiten des ehemaligen Sommerresidenz zum Verwaltungssitz
der Universität abgeschlossen. Dabei fiel auch die Mauer, die seit 1872 den
unmittelbar vor der Sommerresidenz liegenden Gartenteil vom Hofgarten
abgetrennt hatte. Der an dieser Stelle angelegte Obstgarten wurde wieder an den
Hofgarten angegliedert und als barocke Gartenanlage neu gestaltet. Somit ergibt
sich nun ein reizvoller Kontrast zum englischen Garten.
Prof. Dr. Franz Mayr, der seit 1923 den Lehrstuhl für Naturwissenschaften an
der Bischöflichen Phil.-theol. Hochschule innehatte, förderte schon vor
Jahrzehnten durch Vorschläge für die Neupflanzungen die Umgestaltung des Parks
zu einem Arboretum, einem botanischen Garten für Bäume und Sträucher. Im Jahre
1986 fand auf Initiative des Eichstätter Forstamtes eine Bestandsaufnahme der
Bäume im Hofgarten statt. Diese Erhebung und Vorschläge für Neupflanzungen
belebten die Idee des Arboretums neu. In der Folge wurden die wichtigsten Bäume
beschriftet. Die Stadtgärtnerei pflanzte neue Baum- und Straucharten. Das
Artenspektrum setzt sich zusammen aus einheimischen Gehölzen und Bäumen, die im
gemäßigten Klimagürtel vorkommen, z. B. in Nordamerika, Kleinasien und
Ostasien.
Derzeit beherbergt der Hofgarten mehr als 180 Bäume und Sträucher in mehr als
50 verschiedenen Arten.
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Rebdorf
Entlang des Klosters Rebdorf führt der Radweg nun weiter.
Markant leuchten die Türme der großen Klosterkirche im
Sonnenlicht.
Ursprünglich wurde das Kloster von Augustinern im Jahre 1055 gegründet. Der nach
gigantischen Umbauten im 19. Jahrhundert eher schlossähnliche Bau beherbergt
heute die Herz - Jesu - Missionare.
Rechts auf dem Berg sieht man die mächtige Willibaldsburg.
Dollstein
Dollnstein scheint ein wahres Wassersportparadies zu sein. Unzählige Transporter mit Kajak - und Kanutransporten warten hier.
Die Stadt selbst ist noch mittelalterlich ummauert und bietet
schöne Fotomotive.
Der Radweg überquert den Marktplatz, der von einer Säule mit einer vergoldeten
Madonna beherrscht wird.
Durch den Petersturm, einem alten Stadttor, verlassen Sie Dollnstein und radeln nach rechts an den Sportstätten vorbei ins "Urdonautal".
Das Altmühltal verbreitert sich hier zusehens. Der Ursprung liegt schon über 200.000 Jahre zurück. Vor dem Einschlag des Meteoriten im Nördlinger Ries, floss die Donau hier vorbei und hier mündete auch die Altmühl in die Donau.
Das Tal ist von mächtigen Felsen begrenzt. Der Burgsteinfelsen trägt sogar ein Gipfelkreuz.
Hagenacker
Zahlreiche Felsformationen machen diesen Abschnitt zu einer Aussichtstour.
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Solnhofen
Sehenswert: Solabasilika, Urvogelmuseum
Solnhofen bringt man meist mit dem Fund des Urvogels Archaeopteryx
in Verbindung. Doch es gibt im Museum weit mehr zu sehen. Alois Senefelder
entdeckte den Steindruck, der das Prinzip von fettfreundlich und
wasserabstoßend ausnützt. Die Drucktechnik wird ebenfalls demonstriert.
In den Steinbrüchen bei Solnhofen baut man die harten, feinkörnigen
Plattenkalke ab, die seit langem für lithographische Druckplatten verwendet
werden.
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Pappenheim
Sehenswert: Burg Pappenheim, St. Gallus Kirche, Altes und Neues Schloss
Strategisch günstig liegt die Burg Pappenheim auf dem Umlaufberg
oberhalb der Altmühl. Diese günstige Lage war schon in der Jungsteinzeit
besiedelt, doch gibt es mangels Schrift in diesem Kulturkreis keine Urkunden.
Doch schon 802 wird Pappenheim schriftlich verschenkt.Im 12. Jahrhundert wird die heute sichtbare Burg erbaut. Das
geflügelte Wort Schillers in "Wallensteins Tod", wo Gottfried
Heinrich Graf zu Pappenheim sagte "daran erkenn ich meine
Pappenheimer" bezieht sich nicht auf die Bevölkerung der Stadt, sondern
auf sein Eliteregiment, das er mit ins Feld brachte.
In der Burg sind Museen untergebracht. Sie sollten sich schon ein
bis zwei Stunden für den Aufenthalt einplanen. Gigantisch ist die Sicht auf die
Stadt und das Altmühltal.
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Treuchtlingen
Sehenswert: Stadtschloss, Burg Treuchtlingen, Kirchen, Römischer Gutshof, Altmühltherme
Das ehemalige Wasserschloss ist heute sehr schön restauriert und ziert die Stadtmitte.
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Treuchtlingen ist heute ein angesehener Kurort und
Verkehrsknotenpunkt.
Eine deftige, fränkische Gastronomie verleitet dem Radler, hier eine Pause
einzulegen.